Zahl der Sozialwohnungen sinkt stetig

12. Mai
Im vergangenen Jahr sank die Zahl der verfügbaren Sozialwohnung erneut. Weitere 15.300 bezahlbare Wohnflächen stehen dem Markt nicht mehr zur Verfügung.

Wer in einer deutschen Großstadt lebt und nicht zu den Großverdienern gehört, kennt das Problem: bezahlbarer Wohnraum ist kaum zu finden. Auch die Politik hat dies längst erkannt und verspricht Abhilfe. Bislang spüren Bürger von dieser allerdings wenig.

Eigene Ziele stark verfehlt

Mit der angekündigten Wohnungsbauoffensive wollte die aktuelle Regierung ganze 100.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr entstehen lassen. Bislang verfehlt sie ihre Ziele jedoch deutlich. 2023 entstanden so etwa nur 49.300 und damit weniger als die Hälfte der geplanten Wohneinheiten.

Grund für die schwachen Zahlen ist auch der ins Straucheln geratene Bausektor. Die steigenden Preise für Material sowie der Fachkräftemangel haben den Wirtschaftsbereich stark getroffen. Da der Bund nicht selbst baut, sondern lediglich durch Subventionen fördert, ist dieser jedoch auf private Unternehmen angewiesen, um auf die angedachten Zahlen zu kommen.

Zahl der Sozialwohnungen sinkt

Das Problem fehlenden Wohnraums wird allerdings nicht nur nicht besser, es verschlimmert sich sogar. Grund hierfür ist, dass die durch die staatliche Förderung bedingte Preisbindung nach Ablauf einer vereinbarten Frist ausläuft. Die Vermieter können die betreffenden Wohnungen dann also wieder zu marktüblichen Preisen vermieten.

Allein 2023 sind dem Wohnungsmarkt durch den Entfall solcher Preisbindungen ganze 15.300 Sozialwohnungen abhandengekommen. Abhilfe kann nur eine weitere Erhöhung der Subventionen schaffen, denn für die Bauträger entscheidend ist die Profitabilität eines Projekts. Hier müsste der Staat also aktiv eingreifen und Anreize stärken.

Zusammenfassung

Die aktuellen Zahlen lassen zunächst nur wenig Hoffnung auf eine Entspannung der Lage am Wohnungsmarkt. Hier sind staatliche Investitionen gefordert, aber auch die Einführung strikter Sanktionen bei Verstößen gegen Mietregulierungsmaßnahmen wie die Mietpreisbremse.